Ernährungsstrategien

Vegan, Paleo, Keto, Mediterran, Low-Fat und viele andere: Die Liste moderner Ernährungsstrategien ist lang und für viele Menschen kaum zu durchschauen. Aber muss es denn unbedingt immer eine extreme Ernährungsstrategie sein?

Jede Ernährungsform beansprucht es für sich, die beste, gesündeste, leistungsfördernste und umsetzbarste zu sein, dabei ist es auch im Bereich der Ernährung immer eine individuelle Entscheidung, welche Strategie am besten zu Dir und Deinen Lebensumständen passt.

Um herauszufinden, welche Strategie für Dich die richtige ist, lohnt es sich, genauer auf die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Strategien zu schauen, als zu sehr auf die Unterschiede zu fokussieren. Denn entscheidend ist, dass die Grundlage über einen langen Zeitraum stimmt, damit Deine Ernährung Dich dabei unterstützen kann, Deine Ziele zu erreichen.

Ernährungsstrategien

Im Folgenden findest du die Gemeinsamkeiten der genannten Ernährungsstrategien – Vegan, Paleo, Keto, Mediterran, Low-Fat – die als Grundlage für eine gesunde Ernährung essentiell sind:

  • Fokus auf Vollwertkost: diese basiert vor allem auf Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Getreide und Milch. Bei Getreide und Milch sind natürlich individuelle Unverträglichkeiten zu beachten. Generell geht es darum möglichst frische und unbehandelte Nahrungsmittel zu sich zu nehmen und Vollkornprodukte zu bevorzugen.
  • Genug qualitativ hochwertiges Protein: lieber Bio als Massentierhaltung. Vor allem bei Eiern sollte man darauf achten, dass sie aus Freilandhaltung stammen, hierbei gibt es qualitativ große Unterschiede. Auch Rindfleisch kommt am besten direkt vom regionalen Bauern, ansonsten sollten die Tiere grasgefüttert sein und auch bei Hähnchenfleisch und Fisch gibt es teils extreme Qualitätsunterschiede. Das gilt auch für andere Proteinquellen.
  • Aufnahme von viel Gemüse: das bringt eine hohe Anzahl an Mikronährstoffen und Ballaststoffen mit sich, die unseren Körper mit wichtigen Baustoffen versorgen und unter anderem wichtig für unsere Darmgesundheit sind.
  • Hohe Nährstoffdichte: Jede Mahlzeit sollte viele verschiedene Nährstoffe enthalten und unseren Körper mit den wichtigsten Baustoffen für seine Stoffwechselprozesse unterstützen.
  • Langsam und achtsam essen: Ein weiterer psychologischer Aspekt, der vielen Menschen abhanden gekommen ist. Meinen Kunden empfehle ich immer während des Essens nichts anderes zu machen (kein Smartphone, kein Film, Ausnahme sind hier nur die sozialen Kontakte, mit denen man isst), damit man achtsam und bewusst isst. Im besten Fall bis zu 80% Völlegefühl.
  • Keine verarbeiteten Lebensmittel: Industriellen Nahrungsmitteln sind viele verschiedene Stoffe zugesetzt, deren Wirkungen wir noch lange nicht einschätzen können und an die sich unser Körper evolutionär gesehen noch nicht ausreichend lange anpassen konnte. Daher sollte man möglichst auf verarbeitete Lebensmittel und zu viel Industriezucker verzichten.

Vegane Ernährung

Durch die Netflix-Dokumentation „Gamechanger“ ist die vegane Ernährung gerade bei Sportlern noch mehr in den Fokus gerückt. Die dargelegten Prinzipien der Dokumentation sind aber aufgrund von nicht-validen Studiendesigns, die in dieser Entertainment-Dokumentation als unumstößliche Wahrheit präsentiert werden, durchaus sehr kritisch zu betrachten und im Einzelfall zu bewerten.

Eine vegane Ernährung ist generell eine gesunde Möglichkeit sich ganz bewusst mit mehr pflanzlichen Nährstoffen zu versorgen, was definitiv wichtig für unseren Körper ist.

Als Veganer benötigt man mehr Wissen über das Thema Ernährung im Allgemeinen, als zum Beispiel jemand, der sich omnivor ernährt, da es ansonsten zu Mangelzuständen kommen kann.

Um Defiziten vorzubeugen, ist eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Pros und Contras einer veganen Ernährung vorab in jedem Fall sinnvoll. Auch die Beschäftigung mit nötigen Supplementationen ist essentiell.

Die meisten pflanzlichen Proteinquellen sind sogenannte unvollständige Proteinquellen, das bedeutet, es gibt immer bestimmte Defizite im Bereich der Aminosäuren. Durch eine optimale Nahrungsmittelkombination ist dieses Defizit aber aufzufangen. Beispielsweise ist es für Veganer schwerer, den Anteil an BCAAs (=essentiellen Aminosäuren) zu erreichen, ohne den Magen-Darm-Trakt zu überlasten und die Kalorienbilanz durcheinander zu bringen. Speziell für Sportler aus dem (Hoch-) Leistungsbereich ist es wichtig, hier mit Supplementationen zu ergänzen, um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen.

Vegan ist generell also möglich, aber nicht unbedingt nötig für unsere Gesundheit. Genauso wie alle anderen extremen Ernährungsstrategien.

Am Ende entscheidest DU!

Entscheidend ist also, ob Du bei der Wahl deiner Ernährungsform deine Physiologie oder deine Philosophie an erste Stelle stellen möchtest. Beides ist möglich, bedarf jedoch einer unterschiedlichen Herangehensweise.

Ob und wie sehr du dich einschränken möchtest, liegt also ganz in deiner Hand. Dabei spielt die psychologische Komponente ebenfalls eine entscheidende Rolle: Solltest du dich moralisch nicht auf eine andere Ernährungsform einlassen wollen als auf die vegane, wird dir dein Körper das auch mit mangelnder Leistungsfähigkeit usw. rückmelden. D.h. auch Deine Ernährung sollte passend zu Deiner Einstellung und Deinen Wertvorstellungen sein, damit Du optimale Ergebnisse für Dich erzielen kannst.

Wir schauen gemeinsam genauer hin und finden die individuell beste Ernährungsform für Dich in einer Beratung heraus.

Bei Interesse melde dich per Mail an: info@intrinsics.de

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Quelle: https://www.precisionnutrition.com/how-to-talk-to-your-clients-about-the-newest-netflix-nutrition-documentary